Motorola Defy Testbericht & Gewinnspiel

Wir durfen wieder einmal ein Android Handy auf Herz und Nieren testen. Dafür hat uns Sparhandy.de ein nagelneues Motorola Defy zur Verfügung gestellt.

Dabei haben wir sowohl die Software mit dem installierten Android System und Motorblur getestet, als auch die Hardware. Die volle Bandbreite an Kratz- und Wassertests haben wir allerdings dann doch nicht durchgezogen. Das läßt sich auch sehr gut auf Youtube und in vielen anderen Blogs anschauen und nachlesen (z.b. bei Caschy oder bei den BestBoyZ). Weiter geht es nun mit vielen interessanten Details aber auch einigen Nachteilen des Motorola Defy.

Update 07.06.2011:

Das Android 2.2 Update für das Motorola Defy steht nun zum Download bereit. Siehe auch: hier.

Unboxing Motorola Defy

Erster Eindruck

Nach dem Unboxing konnte man sich nun schon einen ersten Eindruck machen. Das Defy ist recht leicht, wirkt aber nicht zerbrechlich und liegt gut in der Hand. Die Rückseite und der vordere Rand des Displays sind mit griffigem Gummi überzogen. Rechts, Links und unten sind demonstrativ Schrauben zu sehen, wohl um den Outdoor Look zu unterstreichen. Unsere Version des Defy ist wohl die „weiße“ Variante, wobei hier eigentlich nur die Einfassung der Rückseite weiß ist. Bei der „schwarzen“ Variante ist das gesamte Gerät natürlich schwarz. An der Oberseite befinden sich der Power Button und ein Kopfhörer Steckplatz, der, wie alle anderen Steckplätze auch, mit einem Gummiverschluss abgedichtet wird. Auf der rechten Seite befindet sich neben den 3 Schrauben nur der Lautstärkeregler. An der linken Seite findet man den microUSB Anschluss zum Laden und Synchronisieren des Motorola Defy.
Es gibt keine „echten“ Tasten für „Home“, „Menü“, „Zurück“ und „Suche“, wie es bei vielen Androiden (auch beim HTC Desire) üblich ist. Statt dessen sind die Tasten unten in das Display eingefasst. Mir persönlich gefallen echte Tasten besser, da man dort auch einen Druckpunkt hat. Beim Defy kann es leichter passieren, dass man eine Taste aus versehen drückt.
Oben über dem Display findet man den Telefonlautsprecher, einen Helligkeitssensor und eine Benachrichtigungs-LED. Der Lautsprecher für Musik, Benachrichtigungen, Videos usw befindet sich an der Unterseite und hat zeigt nach unten. Das macht auf jeden Fall Sinn, da die Töne so gut über die Handflächen geleitet werden können. Beim Desire z.b. ist der Lautsprecher so angebracht, dass sich die Töne oft einfach „wegfliegen“ und man kaum etwas hört, wenn man nicht gerade die Hand richtig davor hält.
Auf den ersten Blick ist das Defy ein recht brauchbares, solides Android Handy.

Technische Spezifikationen

• 800MHz OMAP 3610 CPU
• 512MB RAM
• 2GB interner Speicher (ROM)
• 2GB microSD (bis 32GB erweiterbar)
• Akku: 1540 mAh
• 3,7 “ Display, 480×854 Pixel
• Abmessungen: 59x107x13mm
• Gewicht: 118g
• Displayfarbtiefe: 24 Bit (16777216 Farben)
• kapazitiver Touchscreen
• SAR-Wert: 1,18 W/kg
• Kamera Auflösung: 2592x1944px (5mpix)
• Video Auflösung: 640x480px (VGA)
• IP-67-Zertifizierung: wasserdicht, staubdicht
• Android 2.1 (Update auf 2.2 im 2. Quartal 2011)

Größen Vergleich mit dem HTC Desire

Das Defy ist etwas kleiner als das HTC Desire und etwas dicker. Es liegt auch etwas kantiger in der Hand, als das Desire.

Display Vergleich mit dem HTC Desire

Die Abmessungen der beiden Displays sind gleich, allerdings wirkt das Desire durch die größere Umrandung etwas größer. Was auch auffällt sind die Kontraste und möglichen Blickwinkel. Die Kontraste und Farben sind leider nicht ganz so gut, wie beim Desire. Auch läßt sich das Defy Display nicht in belibigen Blickwinkeln gleich gut ablesen.

MotoBlur

Tja, was soll man dazu sagen… Überflüssig. Macht ein gutes Android Telefon schlechter. Die Widgets sind nicht wirklich schick. Dazu kommt, dass es langsam ist. Der Homescreen ruckelt im Lieferzustand, das kommt nicht gerade gut. Dazu kommt, dass beim Swipen nach Links und Rechts unten immer ein Panel ausfährt wodurch man den Telefonbutton und das App Menü nicht anklicken kann. Erst wenn das Panel wieder einklappt kann man wieder an die wichtigen Menüs. Den Sinn verstehe ich leider nicht. Alles in Allem ist MotoBlur leider so schlecht bedienbar, dass ich nach einem halben Test-Tag „Launcher Pro“ als alternativen Homescreen installieren musste. Damit läuft das Motorola Defy wunderbar, wie man es erwarten würde. Flüssig und bedienbar. Motorola sollte es einfach mit dem Original Android System ausliefern, das reicht vollkommen. Dann würde man auch keine Ausreden mehr haben, wieso die Updates so lange dauern. Aber genau hier liegt dann wieder der Vorteil des Android Systems: es steht jedem frei, einen alternativen Homescreen zu installieren.
Das HTC Desire hat bereits letztes Jahr Android 2.2 bekommen. Warum ein neues Gerät wie das Motorola Defy wird im Jahr 2011 mit Android 2.1 ausgeliefert wird, ist mir ein Rätsel. Aber da das Defy noch im 2. Quartal 2011 ein Update erhalten soll, sollte das kein Grund sein, das Gerät nicht zu kaufen.

Foto Kamera

Das Motorola Defy kann Bilder in bis zu 5Mpix schiessen. Die Bildqualität ist dabei wirklich gut. Auch bei wenig Licht macht das Defy gute Bilder. Da haben die Kameras von HTC mehr Probleme. Falls das Umgebungslicht dann doch einmal nicht reicht, hat das Defy einen LED Blitz eingebaut. Dieser ließe sich theoretisch auch als Videolicht nutzen, allerdings nicht mit der vorhandenen Software. Hier gibt es aber LED Widgets mit denen es möglich sein sollte.
Hier seht Ihr nun einige Beispiel-Bilder. Verlinkt sind sie zur Originaldatei (also besser nicht vom Handy aus vergrößern).

Video Kamera

Die Videos können in VGA Qualität aufgenommen werden. Leider ist keine höhere Qualität möglich. Allerdings sind die Bilder in VGA Qualität gut und die Framerate ist konstant. Insofern ist das Defy für kurze private Videos in akzeptabler Qualtitä durchaus zu gebrauchen. Hier ein paar Beispiele über Youtube. Darunter befindet sich jeweils die Original Datei als .3GP:

Original Video: 3GP Download

Original Video: 3GP Download

Original Video: 3GP Download

Android 2.1 auf dem Motorola Defy

Um euch einen besseren Eindruck von den Features des Defy zu geben. Hier ein paar Screenshots vom System.

Tastatur: Swype

Die Swype OnScreen Tastatur ist ein netter Zusatz und intuitiv zu bedienen. Man fährt dabei mit dem Finger einfach von einem Buchstaben zum anderen und die Software setzt das passende Wort zusammen. Anfangs funktioniert das wirklich gut. Wenn man jedoch viele Wörter selbst hinzugefügt hat, wird es etwas ungenauer. Im Landscape Modus (Querformat) finde ich persönlich Swype nicht so praktisch, da ich da lieber mit 2 Fingern schreibe.

 

Ein weiterer „Nachteil“ ist, dass Swype nur eine Sprache kann. Wer also oft in Deutsch und Englisch schreibt, sieht Swype evtl nicht als ultimative Tastatur. Das kann die Original-Tastatur des HTC Desire aber z.b. auch nicht. Eine Lösung die es kann ist SwiftKey.

 

 

MediaStreaming mit DLNA (z.b. xbox & PS3)

Dieses Feature findet man nun ja schon in mehreren Geräten und das ist wirklich angenehm. Damit kann man problemlos seine Fotos, Musik und Videos im lokalen Netzwerk freigeben und auf seine Xbox 360 oder Playstation 3 streamen. Für die Xbox muss in den Einstellungen noch ein extra Haken gesetzt werden.

Das funktioniert alles einwandfrei und ist sehr praktisch.

 

 

 

WLAN Tricks

Bei einigen WLAN Routern hatte das Defy Probleme. Eine Verbindung wurde zwar herstellt, aber es konnten keine Daten übertragen werden. Hier war das Problem ein D-Link DIR-615 Router. Dort war als 802.11 Modus „Mixed“ eingestellt mit 802.11g, 802.11n und 802.11b. Nach ein paar Tests habe ich den Router auf „nur 802.11g“ festgelegt, damit läuft das Motorola Defy problemlos.

Peformance

Auf dem Homescreen ist die Performance mit MotoBlur leider nicht besonders gut. Mit „Launcher Pro“ ist die Performance aber wunderbar. „Launcher Pro“ ist kostenlos im Android Market verfügbar.
Games liefen alle gut und ruckelfrei (getestet habe ich u.a. Angry Birds, Fruit Ninja, Crazy Snowboard, Mega Jump, Air Attack HD, Gun Bros, Pinball Deluxe, Need for Speed Shift, Jet Car Stunts). Die Bedienung in Spielen ist auch kein Problem. Auch die Videos haben eine konstante Framerate.

Hier noch ein Quadrant Benchmark. Zum Vergleich links das Defy und rechts das Desire. Das Defy schneitet hier ganz ordentlich ab. Allerdings wäre die Performance noch etwas besser, wenn es bereits Android 2.2 Froyo hätte. Das Update auf Froyo hat beim HTC Desire auch einen angenehmen Performance – Schub gebracht.

Akku Laufzeit

Der 1540mAh Akku ist wirklich super. Bei geringer Nutzung hält der Akku ohne weiteres mehrere Tage (bis zu 72 Stunden im Test). Bei normaler Nutzung (3G, WLAN, GPS, Twitter, SMS, Telefon) konnte ich mit einer Akkuladung ca 2 Tage auskommen.

Fazit

Zusammenfassend ist das Motorola Defy wirklich ein empfehlenswertes Android Gerät in der Mittelklasse. Der Marktpreis bewegt sich neu mittlerweile schon unter 300 Euro. Dafür bekommt man ein performantes Android Handy mit allem was man braucht. Robust, zuverlässig, lange Akku Laufzeit (verhältnismäßig, für ein Touchscreen Gerät), schießt super Fotos in 5Mpix auch bei nicht perfekter Ausleuchtung, leicht, handlich. Ob man es nun als Outdoor Gerät verwendet oder nicht, bleibt einem selbst überlassen. Allerdings ist ein Smartphone mit offenem Display und kratzfestem Glas und wasserfestem Gehäuse auch für den normalen Alltag nicht verkehrt. Andere Smartphone stecken Kratzer und Stöße nicht so einfach weg.
Alles in Allem ein schönes Gerät, das man gut empfehlen kann.

Gewinnspiel

Abschließend gibt es für Euch nun die Möglichkeit eins von zwei Motorola Defys und Jochen Schweizer Gutscheine bei Sparhandy.de zu gewinnen. Das Gewinnspiel läuft bis zum 13.03.2011.

Gewinnt eins von zwei Motorola Defy Outdoor Android Handys:
Zum Motorola Defy Gewinnspiel

Euer Feedback

Habt ihr bereits ein Motorola Defy oder überlegt euch eins zuzulegen? Wie ist euer Eindruck davon bisher?