Kommunikation ist alles. Gruppen Chat mit WhatsApp, Beluga und Co

Groupmessaging ist der neue Trend auf dem Social Media Markt. So zumindest lassen einen verschiedene Seiten glauben, die regelmäßig über das Geschehen der sozialen online Welt berichten.
Das macht natürlich neugierig und so habe ich mir einige Apps ein wenig angeschaut. Oder es zumindest versucht (siehe GroupMe).

Die Idee hinter einer App zum Group Messaging ist, dass versch. Gruppen erstellt werden können, deren Mitglieder dann exklusiv Informationen erhalten. Der wesentliche Unterschied zu sozialen Plattformen liegt hierbei darin, dass erst die Gruppe festgelegt wird und somit die Zugriffsberächtigungen Vorang haben. So soll eine möglichst einfache, aber doch umfangreiche Kommunikation zwischen mehreren Personen gleichzeitig ermöglicht werden.

Beluga, GroupMe und GroupedIn zählen zu den ersten Apps dieser Gattung. Doch leider konnte ich von diesen dreien bisher nur Beluga einigermaßen unter die Lupe nehmen. Daher habe ich noch weitere Kommunikations Apps herausgesucht, die es eventuell mit dem genannten Drei-Gestirn aufnehmen können.

GroupMe

Unter groupme.com wird die App vorgestellt, als ein Programm, das auf einer Vielzahl von Betriebssystem läuft und auch die Nutzer anspricht, die noch kein Smartphone besitzen oder die App nicht installiert haben. Das hört sich erst einmal sehr gut an, besonders wenn im Bekanntenkreis unterschiedliche Betriebssystem verwendet werden. Jedoch gibt es einen Haken. Die App ist bisher nur für amerikanische Bürger zugänglich. Groupmes Hilfeseite liefert dazu folgende Informationen:

„For the time being, GroupMe is U.S. only. We’re working on solutions for other countries, though.“

Ein Zugang für Bewohner anderer Länder oder gar Kontinente ist somit wohl geplant, aber wie lange es dauern wird sei dahin gestellt.
Natürlich wollte ich die App trotzdem testen und habe daher auf den MarketEnabler zurück gegriffen. Diese App ermöglicht es, dem Android Market eine andere Herkunft und einen anderen Anbieter vorzugaukeln. Leider bringt das bei dieser App nicht viel, da die Registrierung bei Groupme über die Handynummer läuft, die leider, auf Grund der Landeskennung +49, dann doch als Deutsche erkannt wird.

Beluga

Beluga wurde vor kurzem von Facebook aufgekauft, somit gibt es zum einen die Möglichkeit sich normal zu registrieren, oder einfach die App mit einem Facebook Konto zu verknüpfen. Weitere Auswirkungen der Übernahme sollen noch bekannt gegeben werden.

Besonders schön bei Beluga, sendet man eine Nachricht an Personen, die die App nicht installiert haben, erhalten diese eine Email mit einer Einladung zu der entsprechenden Gruppe. Nimmt man diese Einladung an, wird man auf eine Seite weitergeleitet, über die an der Konversation teilgenommen werden kann. So soll gewährleistet werden, dass die Gruppenunterhaltung OS unabhängig funktioniert.
Leider ist das Design, der online Ansicht, eher funktional, als schön. Besonders schade, wenn man sich das doch sehr gelungene Design der App anschaut.

Die App macht einen sehr übersichtlichen Eindruckt, wobei das nicht negativ gemeint ist. Im Gegenteil, die Steuerung ist sofort einleuchtend und für jeden gleich verständlich.
Wenn Ihr z.B. eine App zum koordinieren einer Studiengruppe oder ähnliches braucht, ist Beluga sicher nicht die schlechteste Wahl.

Groupedin

Groupedin zieht das ganze noch etwas anders auf als Beluga. Hier ist die Kommunikation in der Gruppe nicht nur auf die App interne beschränkt, sondern es lassen sich auch die Facebook Statusupdates und Tweets der Gruppenmitglieder anzeigen. So möche Appconomy erreichen, dass Nutzer aus den gebräuchlichsten Netzwerken mit Nutzern dieser App kommunizieren können, auch wenn sie die App selbst noch nicht nutzen. Dieser Ansatz ist wohl nicht verkehrt, da es so schon reicht, wenn die Bekannten bei Facebook oder Twitter angemeldet sind und sie nicht erst überzeugt werden müssen eine App zu installieren. So kann Groupedin dazu dienen den eigenen Socialmedia Informationsstrom zu bündeln und das ganze etwas übersichtlicher zu gestalten.

Groupedin gibt es bisher leider nur für iOS, worauf es auch optisch sehr guten Eindruck macht. Jedoch mangelt es hier besonders an der plattformübergreifenden Verfügbarkeit der App.

WhatsApp

Whatsapp ist in meinem Bekanntenkreis mit am weitesten verbreitet. Besonders unter iPhone Nutzern, die Knebelverträge mit lediglich 40 frei Sms in Fremdnetze haben. Jedoch scheuen trotzdem einige Nutzer davor zurück die App zu laden, da sie unter iOS 79ct kostet und die Android Version zwar ein Jahr kostenlos ist aber danach 2€/Jahr kostet. Meines Erachtens sind die Kosten für beide Plattform mehr als vertretbar. Nur leider glauben immer noch viele Nutzer, dass Software kostenlos zu sein hat. Aber das ist ein anderes Thema.

Sehr nützlich bei Whatsapp ist, dass die Registrierung über die eigene Handynummer läuft. So wird man auch bei einer späteren Installation oder einem OS/Rom Wechsel automatisch wieder erkannt. Ein weiterer Vorteil ist, dass Kontakte aus dem Adressbuch, die auch Whatsapp nutzen, gleich erkannt werden und angeschrieben werden können. Somit entfällt der Austausch irgendwelcher Benutzernamen und es bedarf lediglich einer Aktualisierung der Kontakte, um einen neuen Whatsapp Nutzer aus dem Bekanntenkreis zu finden.

In der Android Version bietet Whatsapp zudem eine Vielzahl an Smilies an, die teils vermuten lassen, dass sie aus dem japanischen Raum kommen (vgl. Postgebäude-Smilie und co). Für den besonderen individuellen Unterhaltungsgenuss können auch andere Hintergründe für die Chats heruntergeladen werden.

Die Gruppenchat Funktion (siehe Bild) lässt sich über das Menü aufrufen und ist einfach eine Möglichkeit Nachrichten an mehrere Personen zu verschicken.

PingChat

Pingchat war lange Zeit mein Favorit. Aber nicht was Gruppennachrichten angeht, sondern Einzelnachrichten. Doch leider stört die Verzögerung des Empfangs von Nachrichten teilweise schon recht stark. Ansonsten ist Pingchat, wie Whatsapp, eher eine Alternative zur Sms. Wobei die Nachrichten hier eben über das Internet verschickt werden und somit keine (extra) Kosten (zum Internettarif) anfallen. Es ist sogar eher einer Art Sms 2.0, da durch die online Übertragung auch andere Medien, oder die eigene Position sowie Kontakte verschickt werden können. Früher war dies lediglich sehr begrenzt und nur zu hohen Preisen per MMS möglich.

Auch wenn das Augenmerk von Pingchat nicht auf der Gruppenchat Funktion beruht, lassen sich durchaus Nachrichten an mehrere Personen verschicken. Der Unterschied zur direkten Auslegung drauf, liegt in der Verwaltung der Gruppen und der personenbezogenen Berechtigungen.

Fazit

Bei Whatsapp und Pingchat fällt auf, dass Gruppenchats als ein Feature von vielen angesehen wird. Bei diesen Apps lassen sich dann einfach, die normalen Nachrichten an mehr als einen Empfänger verschicken. Beluga und co rücken eben diese Möglichkeit mehr in den Vordergrund und lassen vermuten, dass sie fast wie eine Art soziales Netzwerk mit App als Plattform zu nutzen sind. Jedoch bleibt für mich noch offen, ob der Fokus auf diese Funktion einen Mehrwert gegen über den bisher gebräuchlichen Nachrichten Apps bringt. Denn im Prinzip ist der Funktionsumfang sehr ähnlich, wobei grade Whatsapp noch den Vorteil hat schon stark verbreitet zu sein.

Es bleibt aber auch zu sagen, dass Gruppenchat Apps grade erst im Kommen sind, daher ist es auch noch verständlich, dass sie noch nicht ganz ausgereift und verbreitet sind.
Weiterhin bleibt abzuwarten, wie diese neue Kategorie angenommen, und vor allem welches Publikum angesprochen wird. Denn bisher sehe ich Gruppenchat Apps eher als Nischen Produkt.